
Fluchtversuch vor dem Wasser
Schnecken benötigen viel Feuchtigkeit, weil sie zur Fortbewegung permanent Schleim produzieren müssen. Wenn nach dem Regen eine hohe Luftfeuchtigkeit herscht und alles um sie herum feucht ist, herschen für sie die besten Bedingungen.
Andererseits signalisiert zu viel Feuchtigkeit den Schnecken eine hohe Bedrohung. Ein richtiger Regenguss kann ihre im Boden liegenden Verstecke unter Wasser setzen und dies kann zum Tod durch ertrinken führen. Deswegen sieht man bei starkem Regen auch vermehrt Schnecken, weil es für sie dann an der Bodenoberfläche sicherer ist. Sie sind dann sozusagen auf der Flucht vor der Überflutung ihrer Schlafplätze.
Hält man nun Schnecken unter einen Wasserstrahl, verbinden sie dies mit einem starken Regenguss. Deshalb strecken sie ihren Körper, machen sich ganz lang, um nach einem rettenden Ast zu suchen. Dies tun sie instinktiv, um möglichst schnell aus der Gefahrenquelle zukommen. Schnecken können nicht besonders gut sehen, deshalb verwechseln sie den Wasserstrahl mit einem festen Gegenstand den sie hochkriegen wollen.
Das soll nun nicht heissen, dass man keine Schnecke mehr baden darf. Wenn ich meine Schnecken fotografiere, möchte ich sie auch schön sauber präsentieren können. Dazu nehme ich eine weiche Zahnbürste, oder einen Lappen und reinige mit etwas Wasser das Gehäuse. Ein bisschen Wasser über die Gehäusespitze laufen lassen, stresst die Schnecke bestimmt nicht. Aber auch hier bitte kein Wasser über, oder ins Atemloch laufen lassen.
Eine Badeschale gehört zur Grundausstattung eines jeden Terrariums, diesen können die Schnecken gezielt aufsuchen und darin ohne Stress baden oder trinken...